Niereninsuffizienz (Nierenversagen) – Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Niereninsuffizienz bezeichnet eine Unterfunktion der Nieren. Dabei kann nur eine Niere betroffen sein oder auch beide Nieren. Es wird zwischen einer akuten und chronischen Niereninsuffizienz unterschieden.

Ursachen einer akuten Niereninsuffizienz

Nierenversagen
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Die akute Niereninsuffizienz wird meistens durch eine mangelnde Durchblutung der Nieren ausgelöst, die plötzlich auftritt. Diese Mangeldurchblutung kann durch einen Flüssigkeits- oder Blutverlust oder durch Medikamente entstehen. Dies kann beispielsweise die Folge eines Unfalls sein. Seltener wird das akute Nierenversagen durch eine eingeschränkte Herzfunktion oder eine Sepsis verursacht. Andere Ursachen für eine akute Niereninsuffizienz sind:

  • Nierenschädigungen durch Bakterien, Viren, Entzündungen, Medikamente oder Gifte
  • Harnabflussstörung (Harnröhrenverengung, Prostatavergrößerung, ,Nierensteine, Tumore)

Ursachen einer chronischen Niereninsuffizienz

  • Diabetes mellitus
  • Nierenkörperchen-Entzündung
  • Bluthochdruck
  • Harnwegsinfektion
  • Zystennieren
  • Schmerzmittel, die über lange Zeit eingenommen wurden
  • Nierentumor

Symptome einer akuten Niereninsuffizienz

In der Regel verläuft die akute Form in vier Stadien, wobei die Urinmenge Aufschluss über das Stadium gibt. Die normale Urinmenge beträgt zwischen einem Liter und 1,5 Liter täglich .

  • Im ersten Stadium verursacht die Grunderkrankung eine Schädigung der Nieren. Die tägliche Urinmenge beläuft sich auf mehr als fünfhundert Milliliter.
  • Im zweiten Stadium reduziert sich die Urinmenge und liegt dann unter fünfhundert Milliliter. Im Harn befinden sich Blut und Eiweiß. Die Betroffenen spüren Symptome wie Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen oder aktue Übersäuerung.
  • Im dritten Stadium wird übermäßig viel Harn ausgeschieden, das heißt mehr als zwei Liter täglich.
  • Im vierten Stadium normalisiert sich die Urinmenge wieder. In diesem Stadium heilt die Niere ab, wobei ihre Funktion eingeschränkt bleiben kann.

Symptome einer chronischen Niereninsuffizienz

Im Anfangsstadium des chronischen Nierenversagens sind oftmals keine Symptome spürbar. Zu den ersten Anzeichen gehört eine erhöhte Urinausscheidung. Die Betroffenen wachen nachts häufig durch Harndrang auf und zudem haben sie ein verstärktes Durstgefühl. Andere frühe Anzeichen sind Ödeme und Bluthochdruck. Im weiteren Verlauf werden nur noch reduziert Hormone freigesetzt, das zu einer Veränderung des Blutbilds führt. Die Betroffenen sind schneller müde, blass und weniger körperlich belastbar. Da sich auch der Knochenstoffwechsel verändert, kann es zu Knochenschmerzen kommen. Beim Nierenversagen befinden sich mehr Giftstoffe im Körper, sodass diese erhöhte Giftstoff-Konzentration neurologische Symptome auslösen kann(Verwirrtheit, Konzentrationsprobleme, Störungen der Sensibilität).

Weiterhin kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Sehstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Wadenkrämpfe
  • Juckreiz
  • Bei Frauen Menstruationsstörungen
  • Bei Männern Impotenz

Das chronische Nierenversagen kann sich auch auf den Magen und Darm auswirken. Dann leidet der Betroffene unter Durchfall, Erbrechen und Übelkeit. Ist das Endstadium der Niereninsuffizienz erreicht, äußerst sich dies unter anderem mit einem Gewichtsverlust. Bei manchen Betroffenen bilden sich schnell blaue Flecken. Außerdem kann es zum Lungenödem und zu Herzbeutel- oder Lungenfellergüssen kommen.

Behandlungsmöglichkeiten einer akuten Niereninsuffizienz

Die Therapie eines akuten Nierenversagens richtet sich nach der Ursache. Daneben wird für eine Linderung der Symptome gesorgt:

  • spezielle Diät (wenig Kochsalz und wenige Proteine)
  • auf den Patienten abgestimmte Flüssigkeitszufuhr
  • Medikamente

Manchmal wird eine künstliche Blutwäsche nötig, wenn die akute Niereninsuffizienz bereits fortgeschritten ist.

Behandlungsmöglichkeiten einer chronischen Niereninsuffizienz

Auch beim chronischen Verlauf wird in erster Linie nach der Ursache behandelt. Damit die Weiterentwicklung des Nierenversagens verhindert wird, werden entsprechende Arzneimittel eingesetzt und manchmal muss die Lebensweise geändert werden. Befindet sich der Betroffene bereits im Endstadium der chronischen Niereninsuffizienz, benötigt er eine regelmäßige Dialyse. Im Extremfall kann eine Transplantation nötig sein.

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