Reizblase – Ursachen, Symptome und Behandlung

Von einer Reizblase sind mehr Frauen als Männer betroffen. Die überaktive Blase ist eine funktionelle Störung, der keine organischen Ursachen zugrunde liegen. Für die Betroffenen führt der häufige Harndrang oftmals zu einer gravierenden Beeinträchtigung ihres Lebens.

Ursachen einer Reizblase

Reizblase
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Über die Ursachen einer überaktiven Blase tappt man noch weitgehend im Dunkeln. Der Arzt findet keine organischen Zusammenhänge für den häufigen und plötzlichen Harndrang. Man geht davon aus, dass sich der Blasenmuskel aufgrund einer Störung im vegetativen Nervensystem verkrampft. Ebenso ist anzunehmen, dass der Harndrang durch seelische Belastung verstärkt auftritt. Meistens handelt es sich um ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Mögliche Ursachen für eine Reizblase können sein:

  • Nässe oder Kälte
  • Psychische Belastung, unter anderem durch Stress oder Angst
  • Hormonschwankungen, zum Beispiel in den Wechseljahren
  • Harnleiterverengung
  • Mangel an Östrogen
  • Beckenbodenschwäche, beispielsweise nach einer Geburt
  • Verletzung oder Entzündung
  • Schwäche des Blasenschließmuskels, wobei beim Lachen, Niesen oder Husten Urin abgeht
  • Neurologische Krankheiten

Symptome einer überaktiven Blase

Zu den typischen Anzeicher einer Reizblase gehören:

  • Häufiger Harndrang, obwohl die Blase noch nicht gefüllt ist
  • Es werden nur geringe Mengen an Urin abgegeben
  • Manchmal Krämpfe im Unterleib
  • Manchmal brennendes Gefühl beim Urinieren
  • Nach dem Wasserlassen fehlt oftmals das Gefühl der Besserung

Behandlungsmöglichkeiten einer Reizblase

Die Behandlung einer überaktiven Blase besteht in der Regel aus mehreren Elementen. Zunächst sollte der Betroffene lernen, dass eine geringe Flüssigkeitsaufnahme nicht zur Linderung der Beschwerden beiträgt. Oftmals versuchen die Betroffenen den häufigen Harndrang in den Griff zu bekommen, indem sie wenig trinken. Dabei wird jedoch genau das Gegenteil erreicht: Die Blase kann eine immer geringer werdende Menge an Flüssigkeit aufnehmen, da der Muskel nicht trainiert wird. Zudem wird der Harn bei einem Mangel an Flüssigkeit konzentrierter und reizt die Blasenwand. Folgende Maßnahmen können helfen, die Reizblase zu lindern:

  • Mindestens zwei Liter täglich trinken (Wasser, Tee, Saft)
  • Blasentraining – Zeiten für den Toilettengang festlegen und einhalten
  • Beckenbodengymnastik
  • Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Koffein
  • Pflanzliche Präparate wie Bärentraubenblätter, Goldrute, Brennnessel, Wacholder oder Preiselbeere
  • Medikamente, die zur Entkrampfung der Blasenmuskulatur führen
  • Psychotherapie, um seelische Konflikte, die zur Reizblase führen, zu lösen
  • Entspannungsmethoden (Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Training)
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